Verabschiedung von Ute Ritzhaupt

Ursprünglich war Ute Ritzhaupt als Arzthelferin tätig und arbeitete viele Jahre in der Chirurgie in Heidelberg. Nach der Elternzeit unterstützte sie ihren Mann in dessen Geschäft in Walldorf. Doch irgendwie vermisste sie den engen Kontakt mit Menschen, den sie aus der Klinik gewohnt war. Im Pfarrbrief las sie das Stellenangebot der Ambulanten Ökumenischen Hospizhilfe und bewarb sich. Nach einen etwas „holprigen“ Anlauf, man hatte ihr bei dem Bewerbungsgespräch bereits mitgeteilt, dass die Stelle inzwischen leider schon vergeben sei, folgte kurze Zeit später doch die Zusage. Die vorherige Bewerberin war zurückgetreten. So konnte sie am 1.Februar 2010 zunächst in Teilzeit ihren Dienst antreten. Außer administrativer Tätigkeit folgten die Ausbildung und Qualifizierung zur Hospizbegleiterin und zahlreiche Fortbildungen unter anderem auch im Palliativbereich.

Engagement und Herzenswärme

Welch großer Beliebtheit und Wertschätzung sich Ute Ritzhaupt, die nach knapp 15 Jahren im Dienst der Ambulanten Ökumenischen Hospizhilfe in den Ruhestand verabschiedet wurde, erfreuen durfte, war nicht nur an der großen Anzahl der zu diesem Anlass erschienen Gäste zu sehen, sondern auch in den sehr persönlichen und teils emotionalen Reden zu hören.

Anne Böhler, Vorstandsvorsitzende der ÖHH, skizzierte das Wirken von Ute Ritzhaupt: „Wenn an einem Montagabend so viele Menschen einer Einladung folgen, muss etwas Besonderes anliegen – und das ist es. Es geht um eine besondere Frau.“ Als Stellvertreterin von Petra Bechtel, der damaligen Leiterin der ÖHH, hat Ute Ritzhaupt gemeinsam mit ihr fünf Jahre den ambulanten Dienst geleitet und wurde 2016 deren Nachfolgerin. Hospizarbeit aber sei für Ute Ritzhaupt immer mehr gewesen als der ambulante Dienst. Eine „Sorgende Gemeinschaft“ – ein Zusammenwirken von Kommunen, Kirchen, sozialen Einrichtungen, der Demenz-Initiative, dem Stadtseniorenrat, den Palliativteams und Pflegediensten,

dem Hospiz Agape und vielen mehr, sei ihr stets ein großes Anliegen gewesen. „Sie ist vorausgegangen, und dabei ist ihr kein Weg zu weit gewesen.“ Immer habe sie neue Ideen gehabt, wie beispielsweise das Trauercafé, den TrauerTreff, Trauerwanderungen und Benefizkonzerte. „Ute war ein Glücksfall für die ÖHH. Ohne dich stünde die ÖHH nicht da, wo sie heute steht“, so Anne Böhler.

Auch Silke Kübler, die als Hospizbegleiterin bei der ÖHH begann, dann ins Leitungsteam mit einstieg und nun die Nachfolge von Ute Ritzhaupt angetreten hat, würdigte sie nicht nur als Chefin und Kollegin sondern auch als Freundin und als einen ganz besonderen Menschen. Die Herzlichkeit und Offenheit, die Bereitschaft für andere da zu sein, sowie das persönliche Engagement, bei dem immer der Mensch im Vordergrund steht, seien Wesensmerkmale von Ute Ritzhaupt. Mit ihrem Enthusiasmus sei es ihr gelungen, Menschen für die Hospizbegleitung zu begeistern und zahlreiche Projekte auf den Weg zu bringen.

Bürgermeister Ludwig Sauer betonte, dass er das bereits Gesagte seiner Vorrednerinnen nur bestätigen und dem zustimmen könne. Er dankte im Namen der Stadt Wiesloch für das Engagement und wünschte für den neuen Lebensabschnitt alles erdenklich Gute. Im Namen der Hospizbegleiterinnen und -begleiter hob Ursa Huhn die besonders gute Zusammenarbeit und die sehr herzliche Atmosphäre hervor. Immer habe man für seine Anliegen ein offenes Ohr gefunden.

Dank für gute Zusammenarbeit

Ute Ritzhaupt war sehr gerührt und sichtlich ergriffen, als sie sich für die lieben Worte bedankte. Sie erzählte von den Anfängen, als sie bereits beim ersten Austauschtreffen eine besondere Atmosphäre vorgefunden und sich getragen gefühlt habe. Ihr Dank galt auch der Vorstandschaft, sowie den Hospizbegleiterinnen und -begleitern. „Es ist ein Glück so arbeiten zu dürfen. Hospizarbeit ist Lebensarbeit. Für Menschen da zu sein, ist eine besondere Aufgabe.“ Sie sei sehr dankbar für die vielen Geschichten, die sie erfahren durfte, auch im Leid. Wie so oft ist es, wenn man so eng mit seinem Beruf verbunden war, das lachende und das weinende Auge, welches es zu sortieren gilt. Sie würde sich jetzt erstmal gemeinsam mit ihrem Mann auf die Motorrad Pilgerreise nach Isenburg zum Kloster Drübeck freuen.

Nach guten Wünschen und dem Segensspruch von Pfarrer Uwe Boch: „Gott wir danken dir! Stell ihre Füße auf weiten Raum und räume ihr die Steine weg, die auf ihrem Weg liegen,“ war für das leibliche Wohl gesorgt. Zur musikalischen Bereicherung der Verabschiedung trug der Pianist Martin Ritz bei.

Foto TIM: Ute Ritzhaupt im Kreis ihres Leitungsteams und der Vorstandschaft

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